Sonntag, 20. Januar 2013

Am Anfang war das Altmetall......

weil es ein unrestauriertes D-Rad nicht an jeder Ecke gibt, muss man auf das
zurückgreifen was angeboten wird. Hier ein paar Bilder der R 0/6 im Kaufzustand:


Der Rahmen






Der Motor (ohne Zylinderkopf)

 


Der Vergaser































Eigentlich gibt es zwei Möglichkeiten ein Motorrad wieder auf die "Beine" zu stellen. 
1. Man entfernt den gesamten Lack um die rohen Teile wieder neu zu lackieren. Aluteile (wie Motorblock) wird glaspergestahlt usw..
2. Man erhält die Patina soweit wie möglich und schaut was man daraus machen kann.
Das kann jeder machen wie er möchte. Mir gefällt die Erhaltung der Patina am besten (sofern möglich). Ich bin der Ansicht dass ein Motorrad (oder auch Auto) dadurch vieles vom eigentlichen Erscheinungsbild des Baujahres erhält. Auf Veteranentreffen sehe ich immer wieder überrestaurierte Motorräder, die es so wahrscheinlich nie im Laden zu kaufen gab. Ich bin der Ansicht dass man sich in die Produktionsmöglichkeiten der damilgen Zeit versetzen sollte. Dies möchte ich am Beispiel meines D-Rades darstellen. Zum Zeitpunkt des Baujahres (1928) wurde noch keine Chromschicht aufgetragen, wie es heute gemacht wird. Die Teile waren vernickelt. Optisch kann man dies an dem etwas gelblichen Farbton erkennen. Zwar ist das venickeln eine Vorstuffe des verchromens und wäre daher immer noch möglich, aber trotzdem sieht man bei Oldtimern häufig Chromschichten.

Links: Nickel; Mitte: Chrom; Rechts: Gold







Auch beim Lack gab es Weiterentwicklungen. Bis in die 20er Jahre wurden Oberflächen (ob beim Auto oder Motorrad) noch mit dem Pinsel aufgebracht. Das Lackierverfahren mit einer Spritzpistole fand noch keine Anwendung. Weil sich die Welt nach dem ersten Weltkrieg aber schneller zu drehen begann und die Nachfrage nach motorisierten Fortbewegungsmitteln stieg, musste sich auch die Lackiertechnik ändern. Ab den zwanziger Jahren wurden Metallteile im Spritzverfahren mit einem Nitrolack beschichtet. Dabei wurde aber keine Grundierung aufgebracht, sondern es wurde direkt aufs rohe Blech lackiert. Der Glanzgrad des Lackes ließ aber nach kurzer Zeit schon nach. Heute werden Lacke in mehreren Schichten aufgetragen und sind optisch meist perfekt - und genau diese Perfektion kann man auch auf Vetreranentreffen sehen. Zum Teil sind die ausgestellten Fahrzeuge neuer als neu. Genau das möchte ich nicht und hab mich dazu entschlossen die R 0/6 aufzuarbeiten. Man könnte denken das wäre der einfachere Wege - ist es aber nicht. 

Mittwoch, 2. Januar 2013

Warum ein D-Rad...Nr. 2

Nun gut, das Geld war da und wollte investiert werden.
Bei mobile wurde ein D-Rad R 0/6 angeboten und mir gefällt dieses Modell neben der R 0/9, R 10 am besten. 

Hier mal kurz etwas zur Historie der Deutschen Industriewerke in Berlin Spandau:
Bei den Deutschen Industriewerken in Berlin wurden von 1918/19 bis zu ihrem Ende 1932 vierzehn verschiedene Motorradmodelle entwickelt und gebaut.
Das erste Modell von ca. 1919 war die Star und hatte einen längs angebrachten Boxermotor.   
Von 1922 bis 1923 wurde die M 23 gebaut (ca. 3.500 Stk.).

 











In den Jahren 1923 - 1924 gab es die Weiterentwicklung der M 23, die M 24.
Von diesem Modell wurden ebenfalls ca. 3.500 Stk gebaut.
1924 veränderte sich das Aussehen der D-Räder komplett. Statt des Boxermotors wurde ein Einzylinder Seitenventieler mit 500 cc eingebaut. 
Es kam die R 0/4 auf den Markt. Von diesem Modell wurden bis zur R 0/5 ca. 25.500 Stk. gefertigt. In diesen Jahren erhielten die D-Räder ihren Beinamen "Spandauer Springbock". Der Spitzname ist zum einen auf den Produktionsstandort in Berlin Spandau und zum anderen auf die sehr harte Blattfeder der Vorderradfederung zurück zu führen.